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Bienenwachs


Entstehung

Honigbienen haben an der 3.- 6. (4 mittleren) Bauchschuppen je ein Paar Wachsdrüsen ,sogenannte Wachsspiegel. Darüber hinaus scheidet die gesamte Oberfläche des Chitinpanzers Wachs aus, die aber ausschließlich als Schutzfunktion dient. Die Drüsenaktivität hat zwischen dem 12. und 18. Lebenstag einer Arbeiterin, ihren Höhepunkt. Das Wachs wird von den Wachsdrüsen in Form von Wachsplättchen in der Größe der Wachsspiegel (Gewicht: 0,0008 g) ausgeschieden, die sich am Ende des Vorgangs in der dazugehörigen Wachstasche befindet. Die Biene transportiert das Wachsplättchen mit dem Pollenkamm der Hinterbeinschiene aus der Wachstasche und führt es zu dem Mundwerkzeugen. Diese übernehmen die weitere Be- und Verarbeitung. Dabei wird Mandibeldrüsensekret - wie bei der Kittharzbearbeitung- als Lösungsmittel eingesetzt!


Wachsgewinnung

Bei Rähmchen im Deutsch Normalmaß erhalten Sie pro Wabe etwa 80 g Wachs, bei Zander sind es etwa 90 g. Hoch gerechnet pro Volk können Sie im Jahr mit 1 kg Wachs zur Kerzenherstellung rechnen. Die Wachsdrüsen stehen in engem Kontakt zum Fettkörper. Der Fettkörper liefert die chemischen Grundstoffe zur Synthese des Bienenwachses. Die Baubienen erhöhen ihren Fettstoffwechsel, um Bienenwachs zu produzieren. Dazu verbrauchen sie sehr viel Honig. (ca.13,0 Kg Honig für 1,0Kg Wachs)


Zusammensetzung: 

  • besteht aus ca. 300 verschiedenen Komponenten
  • 10-15 % Kohlenwasserstoffe (v. A. gesättigte)
  • 35-75 % Myricin (Estergemisch von C16- bis C36-Fettsäuren und C24- bis C36-Alkoholen v. A. Palmitinsäuremyricylester C15H31–COO–C30H61 )
  • ca. 15 % aus Cerin (Säuregemisch aus Cerotinsäure C26 und Melissinsäure C30)
  • ca. 1 % Alkohole
  • ca. 50 Aromastoffe (Decanal, 1-Decanol, Nonanal, Octanal, Furfural, Benzaldehyd…) 

Eigenschaften:

  • schmilzt bei 61-68 °C
  • wirkt antibiotisch und hautfreundlich.

Verwendung:

  • Kerzen
  • zur Körperenthaarung
  • Möbel-/ Lederpflege
  • Kunst und Malerei
  • Trennungsmittel (z.B. Gummibärchen)

Reinigung des Bienenwachses

Zum Entfernen der Schwebestoffe lässt man das Wachs mit etwas heißem Wasser (85°) durch ein Sieb laufen. Anschließen hält man den Wachs so lange wie möglich warm. Damit erreicht man das sich Schmutzpartikel am Boden ablagern. Die kann man nach Erhärten von der Wachsunterseite abkratzen.
 

Aufhellen des Wachses

Kontakt mit Eisen auch Zinkbeschichtung) sollte man vermeiden, da sich dadurch der Wachs verfärbt. (Edelstahl geht)
Die Farbe des Wachses kann aufgehellt werden durch Wasserdampf, Säuren und Laugen oder Sonnenlicht. Sie können das Wachs in dünne Schichten gießen und für mehrere Wochen in die Sonne hängen. Schneller geht es, wenn Sie das Wachs in einem Wasserbad erhitzen und mit einer Säure mischen. Sie können z. B. Säuren nehmen wie Ameisensäure, Zitronensäre oder Oxalsäure. Tragen Sie unbedingt eine Schutzbrille und Schutzkleidung bei der Arbeit mit Säuren und Laugen!
Falls zum Schmelzen des Bienenwachses ein Wasserbad verwendet wird, sollte weiches Wasser genommen werden, da sich der Kalk des Wassers mit dem Wachs zur Seife verbindet (weiße, spröde Schicht am Boden). Dieses verseifte Wachs läßt sich durch Zugabe von Säure regenerieren, (siehe Oben) .Allerdings bleibt im Wachs der Säuregeruch erhalten und muß durch mehrmaliges Waschen mit Regenwasser (schmelzen) beseitigt werden (zu beachten ist ebenfalls, daß bei Zugabe von zuviel Säure das Bienenwachs sich leicht grün verfärbt).

Aufhellen mit Zitronensäure

Für 5 kg Bienenwachs werden etwa 2 g Zitronensäure in 1 l Regenwasser gelöst. Bienenwachs und gelöste Säure werden auf etwa 85 °C erhitzt. Das Gemisch aus Wasser und Bienenwachs wird gründlich über einen längeren Zeitraum gerührt.Wachs anschließend wieder ganz langsam abkühlen lassen. Wenn nötig Vorgang wiederholen.

Achtung:

Vorsicht beim Erhitzen von Wachs. Heißes Wachs fängt schnell Feuer. Wachs sollten Sie keinesfalls überhitzen, sodass es siedet. Wachs erhitzt man am sichersten mit einem Topf in einem Wasserbad. Brennendes Wachs nicht mit Wasser löschen!

Das Entdeckelungswachs

Das Entdeckelungswachs ist das reinste und somit der wertvollste Wachs den es gibt.
Nur Arbeiterinnen besitzen Wachsdrüsen und die Drüsen sind nur in ihrer Lebensphase als Baubiene aktiv.
Die Wachsdrüsen der Honigbiene liegen an der Unterseite ihres Hinterleibes. Es sind acht Drüsen, die paarig angelegt sind. Sie befinden sich direkt an den Bauchschuppen des dritten bis sechsten Segments. Die ausführenden Gänge münden zwischen den Schuppen. Das fertige Wachsplättchen wird nach hinten zwischen den Schuppen hinausgeschoben.